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367-Euro-Jahreskarte: Geld ist da, der Wille nicht

Norbert Weiss
Norbert Weiss Verkehr

Kommentar zum Seekirchner 367-Euro-Ticket-Konzept der LeSe.

Die LeSe bemüht sich seit mehreren Jahren um eine Förderung der Seekirchner Pendlerinnen und Pendler, die öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Ende 2016 haben wir unser Förderkonzept weiter verbessert und in der Gemeindevertretung das oben dargestellte Konzept zur Umsetzung ab Januar 2017 vorgeschlagen.

Die "Allianz" aus ÖVP, FPÖ, SPÖ und FWS gestand ein, dass der öffentliche Verkehr aufgrund der Stauprobematik gestärkt werden muss, konkrete Maßnahmen wurden aber abgelehnt. Stattdessen wurde die Verantwortung auf den Regionalverband abgeschoben. Dort wurde das Konzept zwei Minuten (!) diskutiert und dann verschoben.

Umgesetzt hat die Stadtgemeinde das Gegenteil: Das Budget für Straßen wurde massiv von € 800.000 auf über 1 Mio. erweitert. Geld sei schließlich genug da. Inzwischen wurde Salzburg zur "Stauhauptstadt" Österreichs ernannt.

In anderen Gemeinden wird erfolgreich gefördert

In Anif wird das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln gut angenommen. Bürgermeisterin Gabriella Gehmacher-Leitner im Bezirksblatt vom 1./2. März: "Entscheidend dafür (Anm: die Annahme des ÖPNV-Angebots) ist wohl auch, dass wir unseren Bürgern zwischen 100 und 200 Euro zur Jahreskarte dazuzahlen." Weiters schreibt das Bezirksblatt: "Günstige Tarife im öffentlichen Verkehr: Das ist übrigens ein Konzept, das von der Mehrheit der Experten als Schlüsselfaktor für den Verzicht aufs eigene Auto bezeichnet wird."

ÖVP im Wahlkampf-Widerspruch

Bürgermeisterin Monika Schwaiger (ÖVP) forderte zusammen mit anderen Flachgauer ÖVP-Bürgermeistern Anfang April selbst eine Kostensenkung bei Tickets für den öffentlichen Verkehr. Unverständlich bleibt, warum sie - abseits des beginnenden Wahlkampfs in der Stadt Salzburg - genau eine solche Kostensenkungsmaßnahme für Seekirchen kategorisch ablehnt.
Quelle: www.salzburger-volkspartei.at/node/588