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Buchtipp: Unser täglich Gift

Ob beim Essen oder auf Reisen: Es ist praktisch unmöglich, im täglichen Leben nicht mit Pestiziden in Kontakt zu kommen. Johann G. Zaller zeigt in diesem Buch die Praktiken der Agro-Chemiekonzerne und wie die wirtschaftlichen Interessen ein paar weniger Konzerne die globale Landwirtschaft beeinflussen. Wussten Sie zum Beispiel, dass nach wie vor etwa 40 Chemikalien, die von der WHO als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft sind, nach wie vor erlaubt sind? Oder dass jahrzehntelang verbotene Stoffe immer noch im Wasserkreislauf und in zahlreichen Organismen zu finden sind? Äpfel beispielsweise werden durchschnittlich 31x pro Saison mit Pestiziden behandelt, während die Zulassungsprüfungen für neue Chemikalien mangelhaft sind. Dazu wurden die gesetzlich geltenden Grenzwerte für Pestizidbelastungen in den letzten Jahren sukzessive nach oben korrigiert.

Zaller bietet einen guten Einstieg zu diesem Thema. Der Ökologe an der Wiener Universität für Bodenkultur erläutert nicht nur Grundbegriffe, sondern zeigt vor allem den Missbrauch und die Folgen für die Umwelt auf. Außerdem bietet er in diesem Buch auch Lösungsansätze und nennt positive Beispiele aus der Praxis.

Deuticke im Paul Zsolnay Verlag Wien 2018, 240 Seiten, € 20,60