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Eine Fahrradstraße für Seekirchen

In der Bauausschusssitzung vom 15.04. hat die LeSe beantragt, die Seebadstraße zu einer Fahrradstraße gemäß §67 StVO zu erklären.

Vor allem im Sommer ist die Seebadstraße als wesentliche Verbindung zwischen Stadtzentrum und Wallersee eine von vielen unterschiedlichen  Verkehrsteilnehmer*innen genutzte Straße.
Um das Radfahren in diesem Bereich auf kostengünstige Art und Weise attraktiver und vor allem sicherer zu machen, aber auch um den Verkehr für die Anrainer erträglicher zu gestalten, hatten wir dies zur Diskussion gestellt.

Grundsätzlich haben in Fahrradstraßen Radfahrer*innen Vorrang, die Höchstgeschwindigkeit für alle Verkehrsteilnehmer ist 30 km/h. Kraftfahrzeugverkehr ist nicht prinzipiell ausgeschlossen, Anrainer- und Lieferantenverkehr ist weiterhin gestattet.

Für die Bewohner*innen ändert sich damit also wenig – in der Nutzung ihres Kraftfahrzeuges sind sie nicht eingeschränkt. Die Fahrradstraße bringt aber zahlreiche Vorteile: sanftere Mobilität vor der Haustüre, Aussperren des Durchfahrtsverkehrs und mehr Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer.

Für alle Radfahrer*innen hat die Fahrradstraße natürlich viele Vorteile, insbesondere das Vorrangrecht und, durch die erhöhte Aufmerksamkeit der Kfz-Lenker*innen, eine größere Verkehrssicherheit. Außerdem ist davon auszugehen, dass sich durch den Wegfall des Durchzugverkehrs das Kfz-Aufkommen in der Seebadstraße verringern wird.

Die Fahrradstraße ist daher eine kostengünstige Möglichkeit (Bodenmarkierungen und Verkehrsschilder um etwa 2000€ sowie eine Informationskampagne sind nötig), den Verkehr im Seemoos sanfter zu gestalten ohne Autos auszusperren und die Verkehrssicherheit, insbesondere für Radfahrer*innen, zu erhöhen. Darüber hinaus hätte Seekirchen mit der Schaffung einer Fahrradstraße ein starkes Zeichen für den Radverkehr gesetzt.

Betonung liegt auf hätte – denn leider konnte sich die Mehrheit im Bauausschuss nicht dazu durchringen, die Seebadstraße zur Fahrradstraße zu erklären. Allen voran der Bürgermeister, selbst passionierter Radfahrer, zeigte sich ablehnend gegenüber unserem Vorschlag.

Wenn es nach der LeSe geht, soll es aber nicht nur bei der Seebadstraße bleiben – auch andere Straßen in Seekirchen bieten sich hierfür an. Zum Beispiel erwähnt Verkehrsexperte Dr. Frey von der TU Wien im „Fachkonzept Verkehr“ für die Stadtgemeinde Seekirchen die Max-Gandolf-Straße und die Ernst-Lodron- Straße als mögliche Fahrradstraßen. Beide Straßen sind ideal als Anbindung zwischen der neuen Bahnhaltestelle Süd und den Bebauungen im Areal Doll und Stadtquartier.

Dass man sich im Bauausschuss nicht dazu durchringen konnte, diese leicht umzusetzende Möglichkeit mit großem Effekt für den örtlichen Radverkehr zu beschließen, ist symptomatisch für die Vernachlässigung des Fuß- und Radverkehrs in Seekirchen.

Wissenswertes zur Fahrradstraße: Seit dem 1. April 2013 können Gemeinden in Österreich Straßenverbindungen mit großer Bedeutung für den lokalen oder regionalen Radverkehr als Fahrradstraße verordnen. Fahrradstraßen ermöglichen ein schnelles und sicheres Vorankommen für Radfahrer, ohne dabei den KFZ-Verkehr auszuschließen". Quelle: Energieinstitut Vorarlberg