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Bild von ÖBB - Infrastruktur AG

Grünes Licht für Bahnhaltestelle Süd

Am 17. März wurde in der Gemeindevertretung endgültig der Bahnhaltestelle Süd grünes Licht gegeben. Die ÖBB drängten auf einen Beschluss, um das Projekt nicht zu gefährden.
Umso überraschender war es dann doch, dass die FPÖ zur Gänze und die FWS und SPÖ in Teilen ihre Zustimmung verweigerten. Im Zuge der Errichtung der Bahnhaltestelle wird der Bahnübergang „Windhager“ definitiv geschlossen. Der Verlust dieses Übergangs schmerzt zwar, jedoch wird er mit einer modernen, barrierefreien Unterführung für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen ersetzt.

Unterm Strich bekommt Seekirchen also einen zusätzlichen Bahnhof, eine Unterführung, einen Busterminal sowie einen P&R-Parkplatz, verliert aber einen Übergang, der, wie es gelernte Seekirchner*innen kennen, ohnehin meistens geschlossen ist. Eines ist klar: Eine Ablehnung des Antrages hätte auch das Aus für den Bahnhof bedeutet, denn beides (Übergang und Bahnhof) geht sich nicht aus (ein Übergang unmittelbar neben der Bahnhaltestelle wäre ohnehin obsolet).

Mit ihrer Ablehnung haben die genannten Parteien damit also auch gegen diesen Meilenstein für Seekirchen gestimmt.
Die Zusage, dass nach der Inbetriebnahme des neuen Bahnhofs beim Bestandsbahnhof weiterhin 3 Züge pro Stunde halten, während bei der Bahnhaltestelle Süd zukünftig 2 Züge pro Stunde halten werden (innerhalb der Stoßzeiten wird es wie derzeit ein erweitertes Angebot geben), wurde nochmals bestätigt. Der REX hält bei Süd nicht. Inbetriebnahme ist für Dezember 2024 geplant. Die Gemeinde wird für das Projekt ca. 1,8 Mio € leisten, außerdem diverse Reinigungs- und Wartungsarbeiten übernehmen müssen. Was jetzt noch spannend wird, ist die Busanbindung: Zukünftig sollen bei dem dort entstehenden Busterminal nicht nur die Linie 131 halten, sondern auch zwei neu geschaffene Buslinien (eine aus Laufen/Oberndorf, eine aus Henndorf). Bei der Streckenführung zeichnet sich ab, dass zukünftig keine der angeführten Buslinien durchs Zentrum fahren, sondern über die Landesstraße die

Bahnhaltestelle Süd bedienen soll. Was grundsätzlich eine sehr gute Idee ist, das Zentrum zu entlasten, ist dennoch kritisch zu hinterfragen: Die Busse sollen doch dort halten, wo die Menschen leben. Da hilft es auch nichts, dass mehrere kleine Stadtbusse in Zukunft den Zubringer für diese Linienbusse spielen sollen – jedes zusätzliche Umsteigen vermindert den Komfort und dadurch die Bereitschaft, die Öffis zu nutzen.

Hier ist aber das letzte Wort noch nicht gesprochen.