Schlechter Stil der ÖVP

Verbale Ausfälle der Bürgermeisterin in von ihr geleiteten Sitzungen sind den Gemeindevertretern nichts Unbekanntes. Man denkt sich dabei eben seinen Teil. Leider ist schlechter Stil in der ÖVP kein Einzelfall. In der jüngsten Ausgabe der ÖVP-Zeitung huldigt ÖVP-Fraktionsführer Spatzenegger zunächst seiner Bürgermeisterin, der man alle „wunderbaren Erfolge“ in Seekirchen zu verdanken habe, um dann allen jenen Seekirchner Bürgerinnen und Bürgern, die kritische Meinungen vertreten (Spatzenegger nennt diese pauschal „Schlechtmacher“) zu empfehlen, sie mögen doch aus Seekirchen ausziehen, „es gäbe ja auch noch andere Gemeinden“.

Welche Geisteshaltung kommt hier zum Vorschein? Hat der Mann aus der Geschichte nichts gelernt? Schon bisher war die selbstherrliche Haltung der ÖVP mit demokratischer Kultur schwer vereinbar. Nun aber werden Andersdenkende gleich aufgefordert, ihre Heimat zu verlassen!

Die Respektlosigkeit gegenüber gewählten Gemeindevertretern ist auch ein Affront gegen deren Wähler. Demokratie lebt von Meinungsvielfalt und Meinungsfreiheit. Wer nicht in der Lage ist, andere Meinungen zu respektieren, ist in politischer Verantwortung fehl am Platz.

P.S.: Für den Inhalt der ÖVP-Zeitung ist laut Impressum die Frau Bürgermeisterin verantwortlich.