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Sollen wir manchmal lauter sein?

Es ist hinlänglich bekannt, dass Naziparolen, jegliche Propaganda dahingehend, der Hitlergruß verboten sind und strafrechtlich verfolgt werden. Das ist sehr gut so.

Aber um so verwunderlicher ist es, ja entsetzt es, dass rechtes Gedankengut sich rasend schnell breit macht, sprich Fremdenhass. Weltweit sind autoritäre Führungen im Vormarsch (vielfach demokratisch gewählt!?), die Pressefreiheit wird massiv in Frage gestellt, ja sogar eingeschränkt (z.B. in Ungarn), es wird Angst gegen irgendetwas und irgendjemand geschürt; derzeit müssen Flüchtlinge dafür herhalten…. Es wird uns weisgemacht, wir brauchen mehr Polizei, weniger Presse, die zu genau und zu viel recherchiert und zu viel aufdeckt.

Verpackt man Unmenschlichkeit, fehlende Weltoffenheit, den Angriff auf demokratische Werte, rechtes Gedankengut und Hass auf alles Fremde nun auch in schicke Anzüge mit Krawatte? Der Wolf im Schafspelz? Sind wir gerade dabei, diese Mogelpackungen nicht zu erkennen? Wollen wir sie nicht erkennen? Oder sind wir so desillusioniert, dass wir alles still hinnehmen.

Ein Lesebrief in den SN vom 22.2.2018 von Marko Feingold kann und soll uns aufrütteln: “…Seit bald 73 Jahren übernehmen Überlebende des Nazi-Terror-Regimes die Aufgabe des Staates, jungen Leuten zu berichten, damit sich die Schrecken des Dritten Reiches nicht wiederholen… Wahrheit heute ist… das Wort Jude wird als Schimpfwort oder Herabwürdigung verwendet, Hakenkreuze werden an Mauern geschmiert… Ich bitte alle Österreicher und Österreicherinnen wachsam zu sein…“

Blicken wir in unser Österreich! Blicken wir in die Welt! Der Rechtsextremismus hat sich im Nadelstreif sesshaft gemacht. Es geht nicht mehr nur um Nazigedankengut, es geht um diesen Hass gegen alles und jeden, sei es die Hautfarbe, die Religion oder die Herkunft. Seien wir also wachsam, greifen wir ein, erheben wir das Wort für einen sicheren und friedlichen, gemeinsamen Weg. Dieser beginnt unmittelbar vor unserer Haustüre! Und muss manchmal auch lauter sein.