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Familienfreundliche Gemeinde?!

Seekirchen ist seit 2010 Familienfreundliche Gemeinde. Für die Erneuerung dieser Auszeichnung wurden im vergangenen Jahr zwei Workshops durchgeführt. Dabei wurde eine Erhebung des Ist-Zustandes erhoben und Wünsche und Anregungen gesammelt, um die Situation weiter zu verbessern.

Auf Antrag der LeSe beschloss die Gemeindevertretung, diesen Bericht (nach Umsetzung einiger Alibi-Maßnahmen: zwei Slacklines, eine Wurfkugel und ein barrierefreies Spielgerät am Rupertispielplatz) nicht zur Seite zu legen, sondern weiter zu verfolgen. In der Praxis stößt die Umsetzung allerdings immer wieder auf das Argument, dass Seekirchen durch die Errichtung der Begegnungszone doch schon Vorreiter im Bereich Verkehrslösungen und Ortsgestaltung sei.

Neben vielen anderen Punkten war ein zentrales Thema die Verkehrssicherheit, besonders die Schulwegsicherheit. Vor allem kritisch betrachtet wird die so hochgelobte Begegnungszone, und zwar aus folgenden Gründen:
  • Sie bringt keinen Vorteil für die Verkehrssicherheit im Ortskern.
  • Sie lädt nicht zum Begegnen ein.

Die Verkehrsregeln im Bereich der Begegnungszone sind schwer zu erkennen, die wenigsten Autofahrer und Autofahrerinnen beachten die Rechtsregelung, Tempo 20 wird kaum eingehalten, von einem gleichberechtigten Miteinander aller Verkehrsteilnehmer kann keine Rede sein. Im Gegenzug wurden aber Schutzmaßnahmen entfernt, die vor Einführung für eine gewisse Sicherheit sorgten (Schutzweg, nicht befahrbare Gehsteige...). Mögliche, ohne großen Aufwand umzusetzende Sofortmaßnahmen wären hier in erster Linie ein besseres Sichtbarmachen der Begegnungszone und ihrer Regeln, etwa durch mehr Verkehrszeichen, Bodenmarkierungen oder über die Straße gespannte Banner. Allerdings müssen die langfristigen Planungen im Sinne der Sicherheit unserer Gemeindebürger wesentlich weiter reichen.

Bisher ist es nicht gelungen, den Ortskern so zu gestalten, dass sich Jung und Alt gerne dort aufhalten, Wege zu Fuß gehen, zum Plaudern verweilen etc. Die Hauptstraße wird weiterhin in erster Linie möglichst schnell mit dem Auto durchfahren. Wir sehen es als vordringliche Aufgabe der Gemeinde, den Platz einladend zu gestalten (es gibt bereits mehrere Vorschläge, deren Umsetzung bisher immer wieder aufgeschoben wurde). Durch ein längeres Verweilen hätten auch Kleinbetriebe einen Anreiz sich im Ortskern anzusiedeln. Zur Zeit hört man leider nur von Geschäftsschließungen...

Weitere in den Arbeitsgruppen erarbeitete Lösungsvorschläge betreffen eine Verbesserung der "Kiss and go" Schulweghaltestellen sowie eine Entschärfung des Verkehrschaos im Bereich Volkschule – Neue Mittelschule, die Errichtung weiterer Spiel- und Bewegungsflächen für verschiedene Altersgruppen – hier wurde auch der Vorschlag gemacht, Bauträger beim Bau von Wohnanlagen zu mehr Spiel- und Bewegungsflächen zu verpflichten.

Ziel der Gemeinde muss es sein, echte Maßnahmen in Richtung mehr Familienfreundlichkeit und keine nur medienwirksamen Alibi-Maßnahmen zu setzen!