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Nachlese zum Bürgerbegehren "Platz der Begegnung"

Es war das erste Bürgerbegehren in Seekirchen, initiiert von der LeSe und getragen von über 900 Bürgerinnen und Bürgern. Mit ihrer Unterschrift verlangten sie eine Volksabstimmung darüber, ob „anstelle des Gebäudes Hauptstraße 23 ein Platz der Begegnung“ geschaffen werden soll. Das Bürgerbegehren löste eine rege Diskussion über die Gestaltung und Belebung des Ortszentrums aus. Dieses Interesse schlug sich auch in der Wahlbeteiligung nieder, die mit 42% der Wahlberechtigten durchaus beachtlich war. Auch viele Bürger, die für die Sanierung des Hofwirtes stimmten, drückten der LeSe für ihre Initiative Anerkennung aus. Es blieb der Frau Bürgermeisterin vorbehalten, das Bürgerbegehren als „undemokratisch“ zu bezeichnen.

Das Ergebnis der Abstimmung ist selbstverständlich anzuerkennen. Das Hofwirtgebäude wird daher saniert. Es wäre allerdings durchaus wert gewesen, in der konkreten Planung des Hauses auch auf Ideen von Bürgern, die im Zuge der Abstimmungskampagne eingebracht wurden, einzugehen. Dazu gehört unter anderem der Vorschlag, im Hofwirtgebäude eine Arkade für Fußgänger zu schaffen, womit ein durchgehender Fußweg vom Untermarkt bis zum Obermarkt (linksseitig) vorhanden wäre, der das gefährliche Eck vermeidet. Diese „Entschärfung“ wäre auch im Interesse der Autofahrer gelegen. Leider wurden dieser wie auch andere Vorschläge von der Frau Bürgermeisterin diskussionslos abgelehnt.

Was bleibt? Zum einen die Kontrolle der Sanierungskosten des Hofwirtes und die Hoffnung, dass die zukünftigen Betriebskosten nicht zu einem Fass ohne Boden werden. Nach Meinung von Fachleuten zeichnet sich leider jetzt schon ab, dass die vor der Abstimmung genannten Kosten von €_2,1 Millionen nicht zu halten sein werden. Zur Erinnerung: Die Kosten der Begegnungszone wurden mit € 600.000,- budgetiert, die tatsächlichen Kosten lagen bei € 900.000,- , das heißt um 50% darüber.

Vor allem aber bleibt die Herausforderung, den Ortskern als einen fußgängerfreundlichen Ort der Begegnung zu gestalten und zu beleben. Durch den Ausgang der Volksabstimmung ist dieses Thema nicht vom Tisch, sondern aktuell wie zuvor. Wichtig dabei ist eine gesamtheitliche Sicht unter Einbeziehung aller Aspekte, die den öffentlichen Raum berühren, wie Verkehr, Geschäfte, Veranstaltungen, öffentliche Einrichtungen, Ortsbild usw.

Planungen und Umsetzungsmaßnahmen kosten Geld. Es ist erfreulich, dass die Gemeindevertretung auf Antrag der LeSe beschlossen hat, für diese Aufgaben in den nächsten vier Jahren ein Budget von jeweils € 50.000,- vorzusehen. Aufgrund der Bedeutung dieses Projektes wäre es sinnvoll, mit einem Architektenwettbewerb zu starten.