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Ein Plädoyer für die EU

In einer Zeit, in der sich die EU nicht gerade mit Ruhm bekleckert (Versagen in der Flüchtlingsfrage und der Griechenland-Krise; intransparentes TTIP-Abkommen), ist es wichtiger denn je, ein Ausrufezeichen für ein gemeinsames Europa zu setzen und nicht ein Infragestellen des Euro oder der EU zuzulassen.

Vor allem jüngere Generationen wissen das Leben in der EU durchaus zu schätzen. Studenten können in ihrem Studium ihr Auslandssemester in Stockholm, Riga, Salamanca oder sonstwo in Europa verbringen. Der Geist der Europäischen Union ist nirgendwo spürbarer als beim Studentenaustauschprogramm 'Erasmus'. Im Berufsleben angekommen merkt man relativ schnell, wie vernetzt die Unternehmen innerhalb Europas sind. Daher würde eine Abkehr von der EU katastrophale Auswirkungen auf unseren Arbeitsmarkt haben, zumal in der globalisierten Welt von heute kleine Länder wie Österreich wirtschaftlich, aber auch politisch kaum noch alleine reüssieren können.

Wir leben in einem friedlichen Europa ohne Grenzen. Wir arbeiten und leben, wo wir wollen, und verreisen, wohin wir wollen. Keine Selbstverständlichkeit auf einem Kontinent, der jahrhundertelang vor allem durch verheerende Kriege zwischen verfeindeten Staaten auf sich aufmerksam gemacht hat. Trotzdem wird der Ruf nach einer Stärkung der Nationalstaaten wieder lauter. Kritik an der EU ist berechtigt, doch benötigt die EU auch Zeit. Das Zusammenfinden eines Kontinents mit unterschiedlichen Sprachen und Kulturen funktioniert nicht von heute auf morgen. Wir alle gestalten die EU, aber nicht mit Austrittsdrohungen oder Grenzschließungen. Hören wir nicht auf kleinkarierte Nationalisten. Wir gestalten die EU mit dem Glauben an dieses Europa. Verlieren wir den Glauben daran, verlieren wir unsere Zukunft.