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Seekirchen unter Zugzwang

Walter Gigerl
Walter Gigerl Verkehr
Seekirchen weist als zentraler Ort im Flachgau die höchste Fahrgastfrequenz an der Westbahnstrecke zwischen Salzburg und Straßwalchen auf. Auch die geplante Errichtung der Haltestelle Seekirchen Süd unterstreicht die Bedeutung als Verkehrsknoten.

Wie verträgt sich diese Position von Seekirchen mit den jüngsten Änderungen im Fahrplan der ÖBB?
  • Anstelle eines 20-Minuten-Taktes (der an der S3 die Fahrgastzahlen deutlich erhöhte) klafft eine Taktlücke im Frühverkehr zwischen 08.05 und 09.07 Uhr. Auch in den Stunden danach ergeben sich jeweils Taktlücken von 43 Minuten.
  • An Sonn- und Feiertagen wurde der bisherige Halbstunden-Takt auf einen Stundentakt reduziert.

Warum es trotz der erwähnten Zentrallage von Seekirchen zu dieser Rückstufung durch die ÖBB kam, ist Gegenstand von Vermutungen. Ex-Verkehrslandesrat Mayr gestand erstmals beim Diskussionsabend im Gymnasium Seekirchen am 04.12.2017 ein, dass der neue ÖBB-Fahrplan Verschlechterungen für Seekirchen bringt. Bürgermeisterin Schwaiger war bei diesem Thema „abwesend“, sodass Vizebürgermeister Walter Gigerl lange Zeit allein gegen die Verschlechterungen ankämpfte.

Um für die Zukunft eine Verbesserung für Seekirchen zu erreichen, hat die LeSe eine Unterschriftenaktion gestartet, die von über 1000 BürgerInnen unterschrieben wurde. Vbgm. Gigerl übergab am 8. März gemeinsam mit Thomas Koidl, der eine Petition per Internet initiiert hatte, diese Unterschriften an die nunmehrige Verkehrslandesrätin Pallauf (ÖVP).

Aufgrund der Mitfinanzierung des Nahverkehrs kommt dem Land Salzburg ein wesentliches Mitspracherecht zu. LR Pallauf sagte zu, sich für eine Verbesserung der Zugverbindungen für Seekirchen einzusetzen. Auch eine Beschleunigung der Mattigtalbahn durch Investitionen in die Infrastruktur wurde angesprochen, um einen Halt der REX-Züge von und nach Braunau in Seekirchen zu ermöglichen.

Die ÖVP/FPÖ-Bundesregierung hat allerdings beschlossen, die Budgetmittel für ÖBB-Infrastrukturmanahmen signifikant zu kürzen. Hauptbetroffen ist der ländliche Raum, vor allem die Mattigtalbahn. Ihre Beschleunigung ist somit für die nächsten fünf Jahre ausgeschlossen.