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Setzen Sie 380 kV unter Strom?

Michael Sillinger
Michael Sillinger Umwelt

Einsprüche oder die Äußerung von Bedenken zum zweiten Teilabschnitt der Freileitung weiterhin möglich.

Im Jahr 2009 wurde in Mödlham der erste Teilabschnitt der 380kV-Freileitung in einem Abstand von nur 250 Metern zu Volksschule und Kindergarten errichtet. Studien aus England zeigten, dass Kinder, die in einem Abstand von 400 Metern zu Starkstromfreileitungen aufwachsen, einem wesentlich höheren Risiko ausgesetzt sind, an Leukämie zu erkranken.

Derzeit läuft das Umweltverträglichkeits-Prüfverfahren (UVP) für den zweiten Teilabschnitt der 380kV-Leitung (rote Linie der Abbildung). Dieser Abschnitt verläuft auch über Seekirchner Gemeindegebiet. Im Zuge dieser UVP besteht die Möglichkeit, Einsprüche gegen die eingeholten Gutachten (zu den Themen Gesundheit, Natur, Landwirtschaft usw.) zu machen. Viele Einsprüche besorgter Anrainer sorgen für ein hohes Aufkommen zu bearbeitender Einwände und zu erstellender Gutachten bei den Behörden. Mit einer Entscheidung ist vermutlich frühestens Ende Jänner 2015 zu rechnen.

In vielen Gemeinden entlang der Trasse von Elixhausen bis Kaprun bildeten sich Bürgerinitiativen, die sich zur IG-Erdkabel zusammengeschlossen haben. Die Seekirchner Gruppe der IG-Erdkabel hatte am 29. Oktober im Gasthof zur Post zu einer sehr informativen Veranstaltung eingeladen, an der ca. 100 SeekirchnerInnen teilnahmen. Es wurde gezeigt, dass ein 380kV-Erdkabel technisch möglich ist und auch in anderen Ländern wie der Schweiz, den Niederlanden und Deutschland bereits verwirklicht wurde. Fairerweise wurde festgehalten, dass die Errichtungskosten eines Erdkabels höher sind als die einer Freileitung. Die Mehrkosten betragen laut einer Berechnung der IG-Erdkabel durchschnittlich aber nur € 0,35 pro Haushalt und Jahr. Weitere Informationen erhalten Sie bei der IG Erdkabel und der LeSe. Einen Newsletter der IG-Erdkabel Seekirchen erhalten Sie per E-Mail bei michael.sillinger@gmx.at.