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Wohnungsnot in Seekirchen

In Seekirchen wird laufend Wohnraum geschaffen. Und dennoch: Etwa 150 Personen warten auf eine Mietwohnung, die durch die Stadtgemeinde vergeben wird. Ist es dann soweit, nehmen viele Wohnungswerber die Mietwohnung nicht an. Warum? 

Die Preise für Mieten und Wohnen sind nach wie vor im Steigen begriffen – die Politik ist machtlos oder untätig - die Bevölkerung leidet.

Auch in Seekirchen wird die Liste der Wohnungssuchenden immer länger – vor allem die Nachfrage bei leistbaren 2-Zimmer-Wohnungen ist ungebrochen. Zum einen leben immer mehr Menschen alleine und sind daher auf der Suche nach Single-Wohnungen, zum anderen können sich viele Menschen schlicht und einfach keine größere Wohnung mehr leisten. Für viele ist selbst eine 2-Zimmer-Wohnung nicht mehr finanzierbar, schnell ist man nämlich auch bei geförderten Wohnungen bei 10€/m2 Mietkosten oder mehr.

Viele Menschen müssen daher, trotz Wohnbedarfs, die von der Gemeinde angebotenen Wohnungen aus Kostengründen ablehnen – dies zeigt auch die Erfahrung der letzten Wohnungsvergaben durch die Gemeinde sehr gut.

Bei diesem Thema brennt also der Hut, daher darf es hier keine Denkverbote mehr geben. Die Gemeinde müsste deutlicher als in der Vergangenheit im Wohnbau aktiv in Erscheinung treten. Das Bauvorhaben rund um das Bezirksgericht in Seekirchen ist ein erster Schritt in diese Richtung – nicht die Bauträger alleine, sondern auch die Gemeinde bestimmen in enger Kooperation wesentlich über die Art und Weise der Bebauung. Doch hier könnte und sollte man noch weitergehen: Mittel aus dem Budget sollten für Grundstücks- und Immobilienbesitz aufgewendet werden. Deshalb haben wir als LeSe auch für das kommende Budget einen Rücklage-Posten für Grundstücksankäufe durch die Gemeinde eingefordert.

Jedoch soll es hier nicht um Ankäufe wie in der Vergangenheit gehen, sondern vielmehr um Immobilien, die für die Gemeinde auch als Wertanlage dienen, also solche, die auch Rückflüsse ins Budget liefern. Gleichzeitig könnte die Stadtgemeinde damit den Wohnungsmarkt für Seekirchnerinnen und Seekirchner entschärfen – mit sozialer Durchmischung und einkommensabhängigen Mieten.

Ob es nun um Grund- und Immobilienankäufe durch die Gemeinde selbst geht, welche dann an einen Bauträger in enger Kooperation abgegeben werden, oder ob das Ganze noch weiter geht bis zu günstigen Mietwohnungen in Gemeindebesitz – darüber sollten wir diskutieren.