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Seekirchen an der Schwelle zur Stadt

Es erstaunt immer wieder, mit welcher Blauäugigkeit die ÖVP-FPÖ in der Seekirchner Gemeindevertretung überzeugt ist, dass man zuerst einmal baut und dann schaut, wie sich alles weitere entwickelt.

In den letzten Jahren hat sich die Anzahl der bisher überschaubar geplanten und verwirklichten Bauprojekte enorm gesteigert, weg von einer allmählichen zu einer rasanten Steigerung mit allen damit verbundenen Wandlungen.

Eine der vorrangigen Aufgaben der Stadt ist es, diese Entwicklungen zu bewerten und mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zu lenken und ihre Aufgaben so zu erfüllen, dass die Stadt in ihren bestehenden und neuen Strukturen funktionieren kann. Eine wachsende Stadt wie Seekirchen ist natürlich mit wachsenden Aufgaben konfrontiert: öffentlicher und individueller Verkehr, öffentliche Räume, Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen, Versorgungseinrichtungen, Seniorenbetreuung und vieles mehr.

Aus unserer Sicht kann die Stadt ihre Aufgaben nur dann erfüllen, wenn zumindest parallel mit der Erweiterung entsprechende Konzepte und Planungen erstellt und beschlossen werden.
Es erstaunt uns daher immer wieder, mit welcher Blauäugigkeit die ÖVP-FPÖ in der Seekirchner Gemeindevertretung überzeugt ist, dass man zuerst einmal baut und dann schaut, wie sich alles Weitere entwickelt. Wenn alles steht, dann machen wir halt ein Verkehrskonzept. Es kann nicht sein, dass im Rahmen einer Stadtentwicklung ohne mit der Wimper zu zucken von „Gewinnern“ und „Verlierern“ gesprochen wird.

Sinnvollerweise müsste bei Erschließung von Neubaugebieten anhand der geplanten künftigen Verbauung der Bedarf z.B. an Verkehrsinfrastruktur errechnet, geplant und vorgeschrieben werden.
Dies wäre auch bei der Erweiterung von bestehenden Bebauungsgebieten sinnvoll, ist aber oft aufgrund beengter Grundverhältnisse nicht so einfach möglich. Es müsste daher vor Erstellung eines Bebauungsplanes ein Verkehrskonzept mit der Festlegung ausgearbeitet werden, welche Verkehrszunahme mit einer geplanten Verbauungsdichte überhaupt noch vertretbar ist, welche öffentlichen Verkehrsmittel in welcher Bedienungsqualität vorhanden sind und welche zusätzlichen Geh- und Radwege gebaut werden sollten.

Ein Verkehrskonzept im Nachhinein wird sicherlich Mängel und Möglichkeiten aufzeigen können – deren Umsetzung wird dann aber sehr schwierig oder sogar unmöglich sein. Und was das für die Anwohner bedeutet, das erleben leider schon viele Seekirchner und Seekirchnerinnen (z.B. in der Bahnhofstraße, in der Moosstraße …..) täglich.