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Seekirchen kann viel mehr

Norbert Weiss
Norbert Weiss Bürgernähe

Das Bürgerbegehren

Die Rückmeldungen waren überwältigend. Nach Bekanntmachung des Bürgerbegehrens zum „Platz der Begegnung“ anstelle des Hofwirts im letzten LeSeStoff erhielten wir hunderte Nachrichten von BürgerInnen und Bürgern. Viele stimmten dem Bürgerbegehren nicht nur inhaltlich zu, sondern brachten auch Meinungen, konkrete Ideen und sogar Erfahrungsbeispiele aus vergleichbaren Projekten ein. Die emotionalsten Reaktionen bezogen sich auf die engstirnige Vorgangsweise der ÖVP-Gemeindeführung, erst gar keine Diskussion über die vielen Nutzungsmöglichkeiten der Hofwirt-Fläche im Ortszentrum zuzulassen, sondern an dem von der ÖVP ausgegebenen Dogma "Gastronomie und Veranstaltungsaal" festzuhalten, koste es, was es wolle.

Dieser große Zuspruch aus der Bevölkerung zeigt sehr deutlich, dass vielen Seekirchnerinnen und Seekirchnern die Entwicklung unserer Stadt sehr am Herzen liegt und sie dazu gerne selbst etwas beitragen würden, wenn man sie nur ließe. Dies haben die BürgerInnen und Bürger nun mit ihrer Beteiligung an diesem Bürgerbegehren zur Nutzung der Hofwirt-Fläche selbst ermöglicht: Es wird eine Bürgerabstimmung stattfinden, der hoffentlich eine breite Diskussion aller Interessierten über dieses für Seekirchen wichtige Projekt vorausgehen wird.

Seekirchen.hilft

Seekirchen hat in den letzten Monaten großes Ansehen über die Landesgrenzen hinaus erworben. Die wohl größte Herausforderung der letzten Jahre sind die Unterbringung und vor allem die Integration von Asylwerbenden. Konkrete Lösungsansätze bot die Seekirchner Stadtpolitik nicht, trotz mehrerer Aufforderungen durch die LeSe. Das Thema wurde beiseitegeschoben, bis Unterbringungsmöglichkeiten durch Private in Seekirchen geschaffen und so die ersten Asylwerbenden in unserer Stadt untergebracht wurden.

Spontan bildete sich die Aktion „Seekirchen.hilft“ aus über 200 Seekirchnerinnen und Seekirchnern, die ehrenamtlich und sehr erfolgreich für ein reibungsloses Zusammenleben von Einheimischen und Asylwerbenden und für deren Integration arbeiten, auch im Sinne der Seekirchner Bevölkerung. Die Menschen von Seekirchen.hilft und anderer Institutionen (Pfarre, BGS, Kath. Frauenbewegung und viele andere) haben gezeigt, wozu engagierte BürgerInnen und Bürger fähig sind, lässt man sie nur mitwirken_und das Zusammenleben in unserer Stadt mitgestalten. Es sei auch einmal darauf hingewiesen, dass es in der Mehrzahl Frauen sind, die diese wichtige Arbeit für unsere Gesellschaft leisten. Auf diese herausragende Leistung und das Ansehen, das unsere Stadt dafür gewonnen hat, kann Seekirchen und können vor allem alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sehr stolz sein.

Willkommenskultur für Seekirchnerinnen und Seekirchner

Wir brauchen eine Willkommenskultur in der Politik für die Meinungen, Ideen, fachlichen Qualifikationen und das Engagement unserer Bürgerinnen und Bürger. Es braucht das ehrliche Interesse der Politik, die Bürger in Entscheidungen einzubeziehen. Dies wird erst möglich, wenn bei wichtigen Projekten in der Politik das Gemeinwohl das Sagen hat und nicht andere Interessen.

Die jetzige Gemeindeführung ist bemüht, eine Beteiligung für die Bürger unattraktiv zu gestalten. Ein gutes Beispiel dafür ist der jährlich abzuhaltende „Bürgertag“ ("Gemeindeversammlung"): Dieser findet an einem unattraktiven Standort statt, im Keller des Stadtamtes. Bevor die wenigen Besucher, die keine Politiker sind, einige Fragen stellen dürfen, müssen sie zuvor eine lange Präsentation der Gemeindeführung über die geleistete Arbeit über sich ergehen lassen. Ehrliches Interesse an den Anliegen der Menschen sieht anders aus.

Ihr Engagement hat Wirkung

Die ÖVP bestimmt in der Gemeindevertretung weitgehend unbeobachtet von der Öffentlichkeit und mit Unterstützung einer unkritischen FPÖ die politischen Entscheidungen durch eine knappe Mehrheit. Wir von der LeSe bemühen uns daher sehr, Sie über die Entwicklung in der Gemeindepolitik und unsere Aktivitäten in der Gemeindevertretung auf attraktive Weise auf dem Laufenden zu halten, unter anderem mit diesem LeSeStoff, den wir mit hohem persönlichen Einsatz vieler LeSe-Mitglieder mehrmals im Jahr produzieren.

Wir tun dies, weil wir möchten, dass Sie mitreden, Ihre Ideen, Meinungen oder Kenntnisse einbringen oder einfach nur Ihre Zeit. Viele Menschen unterschätzen die Wirkung der Öffentlichkeit auf die Gemeindepolitik. Ihre Meinung hat großen Einfluss - wenn Sie sie kundtun. Wir laden Sie herzlich dazu ein mitzureden und mitzugestalten. Für ein Lebenswertes Seekirchen.